Willkommen in Hamburg #2

Ich hätte den Rat von meinem Kollegen annehmen und die Couch zu einem Bett ausziehen sollen, anstelle mich auf 1,5m zu kauern. Ich habe mittelmäßig gut geschlafen, bin aber relativ fit.

Um 13h habe ich den Vorstellungstermin in einer WG nähe des Hauptbahnhofes. Wäre schon sehr geil, wenn das auf anhieb klappen würde. Man sagte mir aber vorher schon zu genüge, dass es sehr schwer ist in Hamburg eine Wohnung zu bekommen, und dass auch auf jedes WG Zimmer über 10 Bewerber warten. Wird schon.

Für 5,80€ eine Tageskarte für den Großbereich Hamburg gekauft. Den ganzen Tag Bus und Bahn fahren finde ich für 5,80€ irgendwie total okay. Die U-Bahnen sehen hier anders aus, als in Bochum. Auch total okay.




Zum Hauptbahnhof mit der U2 und dann zu Fuß zum Haus mit der WG. Also mit so einem Smartphone ist eine neue Stadt in der man sich kein Stück auskennt echt ein Kinderspiel. Da ich ein Galaxy S3 mit Android besitze sind die Apps meiner Wahl Öffi und Google Maps mit GPS.
Mit diesen zwei Apps und einem Mobilen Akku (hat sich nach den ersten 3 Tagen schon ausgezahlt), kann man in einer neuen Stadt erstmal nicht so schnell verloren gehen.


Angekommen am Haus bin ich erstmal positiv überrascht und zugleich skeptisch. Schon wieder direkt an den Gleisen des Hauptbahnhofes. Wie in Bochum auch. Nun gut, dass ging ja auch. Bei geschlossenen Fenstern hört man da quasi nichts. Und pingelig bin ich ja auch nicht, was Lärm beim Schlafen angeht. Aber das Haus macht ansonsten einen sehr gepflegten, fast edlen Eindruck. 


Tine und John haben mich sehr freundlich begrüßt und wir hatten direkt einen guten Draht zueinander. Man hat „geschnackt“ und im Endeffekt sogar zusammen gefrühstückt. Das Zimmer wäre mit 21qm im guten Bereich und die Wohnung... mein Gott die Wohnung war geil. Neue Küche, überall Stuck, alte Massivholzmöbel gepaart mit modernen filigranen Metall-Glas-Wasauchimmer Dingen. Fantastische Wohnung. Und zwei Katzen wohnen da auch. Da ich mit Katzen gut kann, wäre das kein Problem. Nach knapp zwei Stunden habe ich mich dann auch wieder auf die Socken gemacht. Ich bin der letzte Bewerber gewesen. Noch am Abend wollen sie sich melden.

Was nun? So viel Tag ist nicht mehr übrig, aber ich habe ein Tagesticket. Na dann auf zu einem Freund, der am Rande von Hamburg, am Arsch der Welt, wohnt.


Hier sagen sich Fuchs und Hase noch „hallo“. Wälder, Wiesen und Einfamilienhäuser. Gut behütet. Die Vorgartenzäune haben warscheinlich auch Abitur. Hingegen der Meinung des Kollegen ist das nicht mehr Hamburg, ich bin in Schleswig-Holstein. Gibt es schon einen Song von Rainald Grebe über dieses Bundesland? Egal. Den Hunden hallo gesagt. Dem Kollegen hallo gesagt. Und dann, aus dem nichts, ein Anruf. Nicht gespeicherte Nummer: „Hallo Martin, deine Wohnungssuche ist beendet. Wir würden uns freuen wenn du unser neuer Mitbewohner wirst“. 

Bombiger Tag!